Teil 4 – Wahnsinn. Wir waren nur 25 Tage unterwegs, aber seht, was wir in 25 Tagen alles erleben durften. In Teil
Frankreich 2022 Teil 1
Nach unserem Schwedenurlaub im Herbst des Vorjahres hatten wir diesmal Lust auf ein bisschen mehr Sonne.
Also haben wir überlegt, wohin es uns diesmal treiben könnte. Unsere Entscheidung fiel auf die Normandie und Bretagne. Wir hatten so viele Bilder von anderen Reisenden gesehen und zum Mont Saint Michel wollten wir sowieso schon immer mal.
Dies ist der erste Teil unserer Reise durch den Norden Frankreichs.
Inhaltsverzeichnis
- 1 B - Le Treport - der erste Stopp am Meer
- 2 C - Eine Wanderung auf Sissis Spuren
- 3 D - Etretat und seine Gesteinsformationen
- 4 E - Batterie Longues-sur-Mer - eine deutsche Abwehrbatterie
- 5 G - Omaha Beach - eine surreale Erfahrung
- 6 H - Cimetière Américain de Normandie
- 7 F - Overlord Museum
- 8 I - Pointe du Hoc - ein ehemaliges Kampffeld
Die Buchstaben in den Überschriften entsprechen den Orten auf der google-Karte.
B - Le Treport - der erste Stopp am Meer
Die erste Station auf unserer Frankreich Tour ist Le Treport, eine kleine Stadt am Ärmelkanal.
Unser Stellplatz liegt auf einer Hochebene, man gelangt über eine Treppe oder mit dem für die Stadt bekannten Schrägaufzug die Steilküste hinunter zum Hafen.
Wir entscheiden uns dafür, die Treppen herunter zu laufen und so den Blick aufs Meer zu genießen.
Hoch gehen wir dann auch lieber zu Fuß, dann unten am Aufzug ist mit Anstehen – und da haben wir einfach keine Lust drauf.
Nach dem Abzug einiger Regengebiete gehen wir noch eine Runde bei Sonnenuntergang spazieren. Leider ist der Weg Richtung Criel gesperrt, zu viele Felsabbrüche haben Teile des Wanderwegs mit sich gerissen.
C - Eine Wanderung auf Sissis Spuren
Wir unternehmen eine Wanderung auf Sissis Spuren. Die hat 1873 hier nämlich mal Urlaub gemacht.
Wir starten von Sassetot-le-Mauconduit über Les Grandes Dalles nach Les Petite Dalles.
Laut Wanderführer verströmen diese Orte den Charme einer vergangenen Epoche, eben wie zu Sissis Zeiten.
Und wie die Bilder zeigen, haben wir unterwegs nicht nur eine wahnsinnig schöne Natur genießen dürfen, es gibt hier auch wirklich viele alte, unfassbar schöne Häuser, von denen aber leider kaum die Hälfte bewohnt ist. Zu weit ist dieses Fleckchen heile Erde ab vom Schuss.
D - Etretat und seine Gesteinsformationen
Wir kommen recht spät abends in Etretat an, auf dem einzigen legalen Stellplatz in dem Örtchen ist natürlich um die Uhrzeit nichts mehr frei.
Auf dem Campingplatz direkt daneben ist aber noch was für uns zu haben. Wir zahlen hier 17 statt 11 Euro für die Nacht (Stand Mai 2022), obwohl es direkt nebenan ist, haben dafür aber einen super schönen großen Rasenplatz. Das Waschhaus ist -sagen wir mal nett- schwer in die Jahre gekommen, aber es gibt heißes Wasser ohne Ende mit anständigem Wasserdruck. Da macht man eben die Augen zu beim Duschen.
Nach dem Abendessen (wir können hier den Grill anwerfen, wäre auf dem Stellplatz auch nicht gegangen) machen wir uns auf den Weg zu den berühmten Klippen. Das sind von dort aus etwa 1,5km Fußmarsch.
Wir genießen den Sonnenuntergang und die blaue Stunde und machen Fotos ohne Ende.
Es ist einfach wahnsinnig schön hier.
Am nächsten Morgen machen wir dann eine 25km Wanderung durchs Hinterland der Normandie.
Zwischen den Wiesen und Felder schaut es aus wie zu Hause – nur eben mit Wegfahren.
Wir kommen am Leuchtturm Phare dÁntifer vorbei und entdecken vom Strand aus verdächtige Löcher in den Felsen, die wir näher begutachten. Siehe da, es muss mal einen offiziellen Weg unter den berühmten Felsen gegeben haben. An einer Stelle fehlt dann eine Leiter und wir müssten 2 Meter runter springen, ohne zu wissen, ob wir wirklich in Etretat raus kommen oder umkehren müssen.
Deshalb entscheiden wir uns zurück zu gehen und lieber den offiziellen Pfad über die Klippen zu nehmen.
Sicher ist sicher.
Ich denke die wenigstens wissen, dass es dort unten einen Wasserfall gibt, der aus den Felsen tritt?
E - Batterie Longues-sur-Mer - eine deutsche Abwehrbatterie
Am 06.06.1944 landeten die Alliierten an den Küsten der Normandie und errichteten eine zweite Front gegen das deutsche Reich. Unser heutiger Tag steht ganz im Zeichen dieses D-Days, der immer am 06.06. eines Jahres gefeiert wird und nur ein paar Tage nach unserem Besuch in 2022 ist.
Morgens besuchen wir die Batterie des Longues-sur-Mer. Das ist ein deutsche Abwehrbatterie, die 1943 in der Nähe von Bayeux errichtet wurde.
Das Gelände ist frei und kostenlos zugänglich, leider gibt es keine Infotafeln oder ähnliches, die mehr zu diesem Ort erzählen. Ein Besucherzentrum und ein großer neuer Parkplatz lassen aber vermuten, dass sich das bald ändern wird.
G - Omaha Beach - eine surreale Erfahrung
Dann besuchen wir den Omaha Beach. Hier landeten die Alliierten am 06.06. an, um Europa von den Nazis zu befreien. Und obwohl dieser Ort eine so historische Bedeutung hat und es zudem der einzige richtige Strand in der Gegend ist, ist es ein unglaublich ruhiger, natürlich belassener Ort.
Wir hatten hier ein touristisches Tamtam ähnlich wie an anderen Stränden erwartet. Aber hier gibt es nichts außer einer Straße, ein paar Privathäusern und jeder Menge Sand. Keine Touristen-Souvernirlädchen, keinen Eisstand, alles völlig unspektakulär. Und doch ist diese Ruhe so passend für diesen Ort.
H - Cimetière Américain de Normandie
Zum Tagesabschluss besuchen wir noch den Amerikanischen Soldatenfriedhof nahe Omaha Beach. Um uns herum sind hauptsächlich Amerikaner, die anlässlich des D-Day wohl auf Europabesuch sind.
Außerdem sind viele Blumen abgelegt worden.
Hier stehen 10.000 weiße Kreuze, alle gen Amerika ausgerichtet. Überhaupt ist dieser Ort wirklich sehr amerikanisch und die Atmosphäre vor Ort schwer in Worte zu fassen.
Es fühlt sich komisch an, deutsch zu sprechen und sich damit als Deutscher zu erkennen zu geben.
F - Overlord Museum
Als Abschluss unseres Besuchs in dieser geschichtsträchtigen Gegend besuchen wir am nächsten Morgen das Overlord Museum.
Anhand von lebensgroßen Dioramen mit akustischer Untermalung werden die Szenen der Landung von 1944 nachgestellt.
Man fühlt sich wirklich, als sei man in der Zeit zurück gereist.
Erstaunlich ist, dass ein Großteil der Ausstellung von nur einem begeisterten Sammler stammt. Michel Leloup trug jahrzehntelang das zusammen, was an großen und kleinen Gerätschaften zu sehen ist.
I - Pointe du Hoc - ein ehemaliges Kampffeld
Und weiter geht unsere historische Reise auf den Spuren des D-Days. Wir fahren zum Pointe du Hoc, einer ehemaligen deutschen Stellung.
Trotz Bombardierung war die Stellung damals augenscheinlich noch immer intakt.
So beschloss man die Stellung am D-Day einzunehmen.
Das Gelände selber ähnelt bis heute einem Schweizer Käse, das komplette Areal ist mit Bombenkratern übersät. Die Krater sind teilweise so riesig, da passen ganze Männer mit Lolli rein.
Als die Amerikaner die Stellung dann einnahmen, staunten sie nicht schlecht, weil sämtliche Waffen fehlten. Die fanden sie später ca. 1km entfernt in einem Obstgarten. Die Deutschen hatten schon beim Bombardement die Waffen „in Sicherheit“ gebracht.
Das Gelände gehört heute den Amerikanern und wird von diesen im Stand von 1944 gehalten.
Parken und Eintritt sind kostenlos. Ein Besucherzentrum gibt es auch, aber da dies nur nach Taschen- und Personenkontrolle zu besichtigen ist und für uns nicht so interessant erscheint, belassen wir es bei einem Spaziergang über das Gelände.
Auch heute fliegen die Bomber wieder im Tiefflug über uns. Nun hatten wir zum passenden Zeitpunkt auch mal das Handy zum Knipsen parat.
Wenn ihr wissen möchtet, wie unsere Reise durch Frankreich weiter ging, dann hier entlang.
Hier findet ihr Teil 2 unserer Frankreichtour.
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