Fangen wir ganz vorne bei unserem OWLson an.

Der Nase. Oder eben dem Schnabel. Wir nennen ihn schließlich gerne auch mal unsere dicke Eule.

Unser erstens Zimmer ist unser Fahrerhaus. Und ja, es ist wirklich ein abgeschlossener eigener Raum. 

Hier könnt ihr nachlesen, warum.

Die Farbe - Liebe auf den ersten Blick

Tatsächlich war die Farbe des Fahrerhauses mit ein Grund, warum es bei diesem Wohnmobil so schnell zack – gekauft! hieß. Die meisten Fahrerhäuser sind ja silbern oder – ganz klassisch – weiß. Unser Owlson sticht da deutlich heraus.

Denn: Ein schwarzes Fahrerhaus war bei Bürstner bei diesem Modell eigentlich gar nicht konfigurierbar. Und auch die schicke Beklebung (also die Folierung im Stil der Limited Edition) gibt’s offiziell so nicht.

Dieses Exemplar war eine Sonderbestellung unseres Händlers, der sich ein paar Fahrzeuge in genau dieser Optik gesichert hat – schwarzes Fahrerhaus, exklusive Folierung. Da mussten wir einfach zuschlagen. Liebe auf den ersten Blick – mit glänzend schwarzer Nase, äh, Schnabel.

Natürlich träumen wir ab und zu davon, das ganze Fahrzeug einmal komplett umfolieren zu lassen. Ganz ehrlich: Das typische Weiß erinnert manchmal schon ein bisschen an eine große rollende Waschmaschine.
Aber hey – für das Geld machen wir lieber die nächsten Jahre Urlaub. Und zwar mit Stil – zumindest vornerum.

Die Schiebetür - unser echtes Highlight

Dank unseres speziellen Grundrisses ist das Fahrerhaus durch eine Schiebetür vom Wohnraum abtrennbar.
Sensationell, sag ich euch!

Ich erinnere mich noch gut an einen Kommentar unter einem YouTube-Video, in dem unser Grundriss damals vorgestellt wurde. Da schrieb jemand, die Abtrennung des Fahrerhauses sei „völlige Raumverschwendung“. Ganz ehrlich? Ist sie nicht. Der Innenraum ist trotzdem groß genug, dass das locker zu verschmerzen ist – und die Vorteile überwiegen bei Weitem:

  • Während der Fahrt machen wir die Tür einfach zu – und hören vom Klappern und Scheppern hinten genau gar nichts. Himmlisch ruhig!
  • Klimaanlage oder Heizung müssen im Sommer bzw. Winter nur das Fahrerhaus regeln – und nicht den ganzen Aufbau. Super effizient.
  • Im Stand bleibt’s im Aufbau im Sommer erstmal angenehm kühl oder muckelig warm im Winter, während das Fahrerhaus sich vorne schnell der Außentemperatur anpasst. 
  • Und nicht zu vergessen: Stealth-Camping. Wir schließen vorne nie die Plissees – brauchen wir auch nicht. Tür zu, Licht aus – und von außen sieht keiner, ob da jemand drin ist oder ob OWLson einfach geparkt wurde.

Und ja: Die Sitze sind trotz Schiebetür weiterhin drehbar.
Fiat liefert die Basisfahrzeuge serienmäßig mit Drehkonsolen aus – schließlich wissen die nicht, was später hinten drauf kommt.
Wir überlegen immer mal wieder, ob wir die Drehkonsolen ausbauen. Eigenausbauer zahlen dafür wohl gutes Geld, und wir würden ein paar Zentimeter tiefer sitzen – was den Sitzkomfort definitiv erhöhen würde. Mal schauen, ob wir das Projekt jemals angehen. Ihr kennt das ja mit den „guten Vorsätzen“ …

Für alle Lyseo-644-Fahrer noch ein kleiner Praxistipp:
Ab Werk kommt die Schiebetür mit einem Lederband samt Arretierknöpfen. Ich hab das Originalband gegen ein selbstgenähtes aus Softshell ersetzt – innen verstärkt mit SnapPap, einem veganen „Leder“, das super stabil, reißfest und nicht dehnbar ist.
Die Knöpfe sind von Loxx – falls ihr auch mal die werkseitige Lösung verbessern wollt, einfach mal nach Loxx-Knöpfen schauen. Die sind echt robust und sehen auch noch gut aus.

Sicherheit - kleine Maßnahmen, große Wirkung

Wer einen Ducato oder ein baugleiches Basisfahrzeug fährt, sollte unbedingt in die Sicherheit investieren. Und zwar nicht erst, wenn was passiert ist.

PrickStop – kleines Blech, große Wirkung

Unser erster Tipp – und ehrlich gesagt ein absolutes Muss – ist der sogenannte PrickStop.
Was viele nicht wissen: Mit einem einfachen Schraubendreher-Stich unterhalb des Türgriffs kann die komplette Zentralverriegelung eines Ducatos geöffnet werden. Genau auf diese Weise passieren viele nächtliche Einbrüche – während die Besitzer im Fahrzeug schlafen. Gruselig, oder?

Ein PrickStop ist ein kleines Blech, das man für unter 20 € bei Amazon bekommt. Es wird von innen in die Fahrertür geschraubt und verhindert genau dieses „Pricken“. Das Blech lässt sich dann einfach nicht mehr durchstechen.
Günstig, effektiv und schnell eingebaut. YouTube ist voll mit Tutorials – einfach mal einen Nachmittag Zeit nehmen. Es lohnt sich.

Mechanische Türsicherung – Heosafe & Co.

Eine weitere sinnvolle Maßnahme sind mechanische Zusatzschlösser.
Manche Leute spannen Ketten in die Gurtschlösser, andere verknoten die Sicherheitsgurte, um die Türen von außen blockiert zu halten – improvisiert, aber besser als nichts.

Wir haben uns für eine saubere und dauerhafte Lösung entschieden:
Heosafe-Schlösser in beiden Fahrerhaustüren. Die lassen sich nicht nur verriegeln, sondern auch komplett abschließen. Wenn wir irgendwo ankommen, machen wir das mittlerweile ganz automatisch: Türen zu, Heosafe verriegeln, fertig.
Rein und raus geht’s dann nur noch über die Aufbautür.

Selbst wenn jemand die Dreiecksscheibe vorne einschlagen würde (auch das sieht man leider immer wieder), bringt das rein gar nichts – die Schlösser lassen sich von außen nicht entriegeln.

Die beiden Heosafe-Schlösser kosten aktuell ca. 150 € (Stand Mai 2025). Auch hier gibt’s massig Einbauvideos online – wer ein bisschen handwerkliches Geschick hat, kann das locker selbst einbauen.

Was wir sonst noch so verbaut (und verbessert) haben

Über den Sitzen lagern bei uns zahlreiche Filzkästen vom guten, alten Schweden. Die „KOMPLEMENT“-Boxen sind leicht, halbwegs stabil und schlucken zuverlässig allen möglichen Kleinkram, den man beim Campen so braucht – und den man sonst garantiert nie wiederfinden würde.

Dämmung & Komfort

Als wir die Fahrertür geöffnet haben, um das Prickstop-Blech zu montieren, dachten wir: Wenn wir schon mal dabei sind … – also haben wir die Türen gleich mit Armaflex gedämmt.
Obendrein haben wir eine Fußraumisolierung von Kantop eingebaut. Das war so sinnvoll, dass ich dazu sogar einen eigenen Beitrag geschrieben habe – den findet ihr [HIER].

 

Besserer Sound & weniger Lärm

Eines der ersten Projekte überhaupt: die Original-Lautsprecher raus, bessere Lautsprecher rein, inklusive Hochtönern.
Und ja – die Kabel für die Hochtöner sind wirklich vorhanden. Man muss nur ein bisschen suchen. Wir haben’s auch erst nach intensiver Spürnasenarbeit gefunden, aber sie sind da.

Sicherheit beim Fahren

Nachdem wir mit brandneuen Sommerreifen gleich mal einen aufgeschlitzt haben (nicht so lustig wie es klingt), war klar: Ein Reifendruckkontrollsystem muss her.
Seitdem werden Druck und Temperatur an allen vier Reifen überwacht. Gibt einfach ein gutes Gefühl – und hoffentlich eine rechtzeitige Warnung, bevor mal wieder was schiefgeht.

Technik Spielerei

Ein weiteres Gadget: ein günstiges Head-Up-Display. Andreas ist mit seinen fast 1,90 m schlicht zu groß, um den Tacho vernünftig ablesen zu können – da musste eine Lösung her. (Wir sind damit übrigens wieder bei der Dauerbaustelle: Sollten wir die Drehkonsolen der Sitze vielleicht doch mal ausbauen …?)

Kleinerer Fehlkauf

Dann war da noch die Sache mit der induktiven Ladeschale, die das klappbare Klemmbrett in der Mitte des Armaturenbretts ersetzt. Klang erst super, stellte sich aber schnell als ziemlich sinnlos raus – unsere Handys sind einfach zu groß für die Mulde. 

Immerhin: Jetzt haben wir zwei zusätzliche USB-Ladeports. Irgendwas ist ja immer.

Luftfederung deluxe

Links neben dem Lenkrad sitzt die Steuerung für unser Luftfahrwerk.
Wir können damit den Popes vom OWLson nicht nur höherlegen (hübsch!), sondern auch ganz ohne Auffahrkeile kleinere Unebenheiten ausgleichen. Das bringt ordentlich Fahrkomfort und Stabilität – und war auch notwendig für die Auflastung auf 4 Tonnen. Dazu bald mehr in einem eigenen Beitrag.

Was uns fehlt (oder einfach stört)

  • Beheizbare Sitze. Im Winter ein echter Traum – leider bei uns nicht dabei. Wir kannten es aus unseren PKWs und vermissen es schmerzlich.
  • Kunstleder-Sitze … die sehen schick aus, sind aber im Sommer echt eine schwitzige Angelegenheit. Beim nächsten Mal: definitiv Stoff!
  • Das Navi ist – sagen wir’s nett – etwas in die Jahre gekommen. Karten veraltet, Konnektivität so mittel. Da muss dringend mal was Neues her.