Auf unserem Weg Richtung Frankreich im Juni 2022 machen wir einen Abstecher nach Belgien und zwar nach Bastogne , zu deutsch Bastnach.

Ich hatte nämlich was von dem Bastogne War Museum gelesen, einem interaktiven Kriegsmuseum, welches sich mit einer der letzten großen Schlachten im 2. Weltkrieg auseinandersetzt.

Es geht in der Ausstellung um die Ardennenoffensive und die Belagerung des Ortes Bastogne, welchen die Deutschen als strategischen Straßen-Kreuzungspunkt einnehmen wollten. Hier trafen nämlich gleich sieben Hauptstraßen aufeinander, die mit mehreren Brücken verbunden waren, die es den Panzern ermöglichen sollten, weiter in den Westen vorzudringen.

Wir erhalten beim Eingang in das Museum Kopfhörer und werden dann in der Ausstellung von Raum zu Raum geführt. Es wird die Geschichte des Krieges und der Belagerung aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt, von einem deutschem und einem amerikanischem Soldaten sowie einer Lehrerin und einem Jungen aus Bastogne.

Die Erzählweise und die Kulissen lassen uns Museumsbesucher an der Geschichte interaktiv teilnehmen.

Die Betrachtung aus den verschiedenen Blickwinkeln, ohne eine „gute“ und ein „böse“ Seite, zeigt jedem Besucher die Sinnlosigkeit eines Krieges und das ganz ohne erhobenem Zeigefinger.

Eine tolle, moderne Ausstellung, deren Aufmachung richtig klasse gemacht ist. Wer hier raus geht und nicht verstanden hat, um was es hier geht, hat nicht aufgepasst.

Außerhalb des Museum gibt es noch ein Memorial und im Wald das ehemalige Schlachtfeld zu besichtigen. Das Schlachtfeld lassen wir aus, wir sind ja schließlich auf dem Weg nach Frankreich.

Da der 6. Teil der Serie „Band of Brothers“ hier auf diesem Schlachtfeld in der Nähe von Bastogne spielt, erfreut sich das Schlachtfeld einigermaßen großer Popularität, wenn auch eher bei den amerikanischen Reisenden, die auf Weltkriegstour auch hier vorbeigekarrt werden.

Wie abstrus dieses „Kriegspielen“ teilweise ist, erfahren wir auf unserer späteren Reise durch Frankreich an anderen historisch bedeutsamen Plätzen wie dem Omaha Beach noch sehr häufig.