B - Felsmalereien von Ruändan und ein kleiner Canyon

Nach einer fast 50km langen Fahrt über Schotterpisten erreichen wir auf unserem Roadtrip durch Schweden eine Schranke, die zum „Evagraven Parking“ führt.
Man hält an der Schranke, füllt einen Briefumschlag aus und schmeißt 40SEK als Auto oder 80SEK als Bus in einen Briefkasten (Stand Oktober 2021).

Wir haben damals beschlossen, wir sind ein Auto?!? Dann reißt man eine Quittung ab und legt sie sichtbar aus.
Zuletzt öffnet – bestenfalls der Beifahrer – die Schranke und man kann die letzten 2km bis zum Parkplatz fahren.

Die Wanderung zu den Felsmalereien und einem tollen Canyon, dem Evagraven, ist dann grade mal gute 6,5km lang, zwischendrin überschreitet man noch den 951m hohen Gipfel des Ruändan.
Eine tolle Wanderung, die man sich nicht entgehen sollte.
Zumal hier oben etliche Rentierherden grasen.
Wir wussten bis zu dieser Wanderung zum Beispiel nicht, wie viele schneeweiße Rentiere es gibt.

Wie man sieht, waren wir an diesem Tag ganz allein unterwegs. Einfach herrlich.

Den Abend und die Nacht verbringen wir mutterseelenallein oberhalb eines Sees, der uns abends die schönsten Farben im Sonnenuntergang präsentiert.
Zu schön, um wahr zu sein. Dieser Platz ist bis heute einer der schönsten Plätze, an dem wir je standen.

C - Eine Wanderung auf den Stor-Mittakläppen und in alte Minen

Ich weiß nicht warum, aber wenn es einen Gipfel zu erklimmen gibt, dann sind wir immer mit dabei.
Unsere Wanderung startet in Ramundberget, einem Skigebiet, welches nun, Anfang Oktober, vollkommen ausgestorben war. Wir waren wirklich die einzigen Menschen, die sich da rum trieben.

Zu Beginn unserer Wanderung finden wir ein altes Bergwerk und sind erstaunt, wie groß die frei zugängliche alte Mine ist. Bei uns wäre sowas schon vor Jahrzehnten komplett abgesperrt worden.
Dann setzen wir unseren Weg fort in Richtung Stor-Mittakläppen, einem sehr prägnanten Gipfel in der Gegend.
Oben auf dem Gipfel in 1212m Höhe pfeift uns bei tatsächlichen 7°C, gefühlten -10°C, gehörig der eiskalte Wind um die Ohren.

Wir suchen uns einen windstillen Platz und wärmen uns mit einer 5 Minuten Terrine auf.
Auf dem Rückweg entdecken wir weitere Abraumhalden und Minen, hier sieht man an den grünen Ablagerungen, dass vor langer Zeit u.a. Kupfer abgebaut wurde.
Wenn der Skiort auch so ziemlich der gruseligste Ort war, den wir in Schweden sehen durften, so war die Wanderung der Hammer!

Wir waren 19km bei um die 950hm unterwegs, es kam uns aufgrund der vielen Entdeckungen am Wegesrand aber bedeutend kürzer vor.

D - Fulufjället Nationalpark und der Wasserfall Njupeskär

Weiter geht unsere aufregende Reise quer durch Schweden zum Fulufjället Nationalpark.
Dort stürzt Schwedens höchster Wasserfall, der Njupeskär, in die Tiefe.
Das Naturum, das Nationalparkcenter, hat leider schon geschlossen, die Saison ist hier wirklich sowas von vorbei.
Wir wandern dann auf breitem Pfad zum Wasserfall. Leider wurde der Steg direkt am Wasserfall im Oktober 2021 gerade saniert, sodass wir nicht so nah den Wasserfall durften, wie sonst. Sollte laut Ausschilderung auch noch bis Sommer 2022 dauern.

Anschließend steigen wir rechts vom Wasserfall auf zum Fjäll. Bereits beim Aufstieg ist der Weg mehr eine Felsenkletterei als ein Wanderweg und über große Teile ändert sich das auch nicht.
So kann eine vermeintlich kurze Strecke von nur 9km verdammt lang werden.
Bei ständigem Regen und Wolkenfissel, dazu riesigen Pfützen und den bereits genannten glitschigen Felsen, sind wir am Ende ziemlich genervt und froh, wieder am OWLson zu sein.
Hier kann man wirklich nur raten, die Runde zum Wasserfall und zurück zu machen, alles andere macht wenig Spaß.
Ja, der Blick von oben auf das abstürzende Wasser war nett und bei schönerem Wetter ist die Landschaft sicher toll anzuschauen, aber nö, den kompletten Weg gehen wir nie wieder.

E - Orsa Raubtierpark - leider mittlerweile geschlossen

Wenn wir an unseren Tag im Orsa Raubtierpark nachdenken, sind wir wirklich richtig traurig. Die Besonderheit dieses Parks waren seine riesigen Gehege, in denen die Tiere so artgerechnet wie nur möglich gehalten wurden.

Ich weiß noch, wie ich damals die negative Kritik auf google gelesen hatte, dass es sein könne, dass man keine Tiere zu Gesicht bekäme, weil sich diese in den weitläufigen Gehegen verstecken würden. Ich fand die Idee richtig klasse und auch wir haben bei unserem Besuch im Oktober 2021 nicht alle Besucher zu Gesicht gekommen, obwohl es viele Holzstege gab, um in die an einem Hang befindlichen Gehege schauen zu können.

Wir fanden diesen Park richtig toll und haben den Tag dort richtig genossen. Es war ein absolutes Highlight, als wir Mama und Baby-Eisbär beim Säugen in nächster Nähe beobachten konnten. Babyeisbären schnurren nämlich ähnlich wie Katzen beim Trinken.

Der Park wurde dann am 07.11.2022 nach 36 Jahren für immer geschlossen und die Tiere auf andere Parks verteilt. Die niedrigen Besucherzahlen haben leider nichts anderes zugelassen. Super schade, denn das Nachzuchtprogramm des Zoos soll wirklich erfolgreich gewesen sein.

F - Nusnäs - ein Ausflug zu den Holzpferdchen

Wir sind ja sonst nicht so die Souvenirjäger, aber aus jedem Urlaub bringen wir doch immer kleine Andenken mit.
Wir haben die Dalapferdchen besucht, bzw. ihren Geburtsort. Die Pferdchen gibt es fast überall in Schweden zu kaufen, aber ich wollte eben eins genau dort und nur dort kaufen.
Man geht durch die Werkstatt und kann sehen, wie die Handwerker dort die kleinen Kunstwerke herstellen.
Anschließend gibt es noch einen Shop, in dem man nicht nur die Holzschnitzereien, sondern auch allerhand andere Nettigkeiten kaufen kann.
Ich hätte so gern ein kleines rotes gehabt, aber die waren nicht nur ausverkauft, sie haben sogar noch 70 Vorbestellungen abzuarbeiten. Dann eben ein schwarzes.

Abends stehen wir am Hafen von Nusnäs und genießen den farbenfrohen Sonnenuntergang. In Nusnäs gibt es drei erlaubte Stellplätze, alle so toll am Wasser gelegen. Das nenne ich mal Womo freundlich. 

G - Der Autofriedhof in Bastnäs - einfach imposant

Ich hatte zwar irgendwo gelesen, dass Bastnäs der „schönere“ Autofriedhof sei, aber wir wollten uns davon natürlich auch selber überzeugen.
Tja, was soll ich sagen, oh ja, er ist auf jeden Fall um ein Vielfaches größer, spektakulärer und überhaupt imposanter als der kleine Autofriedhof in Ryd.
Während ihr im Kyrkö Mosse 150 Fahrzeuge finden könnt, stehen bei Bastnäs weit über 1000 Autos, teilweise zu zweit oder zu dritt übereinander gestapelt.
Reihe um Reihe geht man durch den Wald und kann nicht fassen, wie viele Autos immer wieder vor einem auftauchen.
Das ist das erste Mal, dass wir es bereuen, nicht die große Kameraausrüstung dabei zu haben, sondern nur unsere Handys.

Mit uns sind super viele Hobbyfotografen unterwegs, natürlich mit besserer Fotoausrüstung als der unseren.

Mit dem großen Womo war es auch nicht so einfach hier her zu kommen. Die letzten 10km geht es über eine enge Schotterpisten und wir sind froh, dass uns niemand entgegen kommt.

Auf dem Weiterweg fahren wir dann über die grüne Grenze zwischen Schweden und Norwegen, weil es für uns der kürzeste Weg Richtung Südschweden ist.

Diese nahe gelegene Grenze ist wohl auch der Grund für diese Ansammlung an Autos. Die Inhaberfamilie hat bis Mitte der 80er hier Autos zerlegt und um Zoll zu sparen, in Einzelteilen nach Norwegen geschafft.
Viele Scheunen gibt es auf dem Gelände, voller Reifen, Felgen und Antriebssträngen.
Auch das Haus selber ist lost und ist ein schönes Fotomotiv.

H - Fjällbacka und die Kungsklyftan

Wir fahren nach Fjällbacka und schauen uns ein wenig das Städtchen an. Die Schlucht Kungsklyftan ist nett anzuschauen und auch der Ausblick auf die Stadt und die Schären sind einen Besuch wert. 

Da der große erlaubte Stellplatz bei Fjällbacka aber seinerzeit voller Baumaschinen, Baucontainer und Baumaterial wegen der Sanierung der angrenzenden Straße steht und ein anderer Parkplatz keinen wirklichen Platz mehr für uns bietet, fahren wir direkt weiter nach Smögen.

I - Smögen - muss man mögen?

In Smögen parken wir auf dem  Park&StayPlatz, der laut Rezensionen nur toll ist, wenn man in erster Reihe steht.
Check, genau das tun wir… 
Direkt hinter dem Platz machen wir Abends noch einen kleinen Spaziergang über Stock, naja, eher doch mehr über Stein.  Es ist eine richtig spaßige Runde „über die Schären“ oder sagt man „in den Schären“? Wie heißt es wohl richtig?

Morgens nach dem Frühstück drehen wir dann eine Runde durch Smögen. 

Sämtliche Touristengeschäfte sind bereits geschlossen, die Saison in Schweden ist wirklich rum.
So treffen wir an dem ganzen Tag in Smögen gerade mal eine Handvoll Leute, was wir ehrlich gesagt ziemlich genießen.

Nach einer Entdeckungsrunde durch den idyllischen Hafen und einem Abstecher entlang der Küste, besuchen wir noch kurz den Wasserturm, genießen den Ausblick auf das nette Städtchen und machen uns dann mit unserem OWLson weiter auf den Weg nach Süden.

J - Das Königreich Ladonien

Habt ihr schon mal was vom Königreich Ladonien gehört? 
Ladonien ist eine sehenswerte Mirkonation in die wir uns sofort verlieben. Wir krabbeln herum und sind völlig fasziniert, es ist irgendwie ein magischer Ort.

Dabei handelt es sich  tatsächlich einfach nur um ein paar Kunstinstallationen eines verrückten Künstlers an der schwedischen Küste im Naturreservat Kullaberg.
Wer noch nie von Ladonien gehört hat, dem empfehle ich unbedingt darüber zu lesen! Allein, was auf Wikipedia steht hat uns sehr schmunzeln lassen.

2003 hatte Ladonien Schweden den Krieg erklärt und wie man liest, wollten wohl
tatsächlich mal 3000 Pakistaner nach Ladonien auswandern.

Wir haben vor Ort auch direkt Lust bekommen, selber Bürger von Ladonien zu werden.

Und obwohl außer uns noch viele andere dieses Wunderwerk besuchen, so findet man auf keiner offiziellen Karte auch nur irgendeinen Hinweis darauf. Auf den Wanderkarten am Kullaberg nicht und nicht mal in unserem Wanderführer wird darauf hingewiesen.
Dabei kommen vielen Touristen – wie auch wir – eigentlich nur wegen dieser Besonderheit in diese Gegend.

Der umstrittene Erschaffer Lars Vilks kam leider nur ein paar Tage vor unserem Besuch, nämlich am 03.10.21, bei einem Autounfall ziemlich mysteriös ums Leben. Überall finden wir Blumenschmuck, der in Erinnerung an den Künstler angebracht wurde.
RIP du verrückter Kerl.

Somit ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis es Nimis, das Holzgerüst und Arx, das steinerne „Buch“ nicht mehr geben wird.

Beim Vergleich mit alten Fotos sehen wir bereits, dass es einen größeren Teil von Nimis nicht mehr gibt.

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